Meine 1. Kreuzfahrt (MK)

Ein Gastbeitrag von Marion Koch (MK).

Da war dieser Traum…..

Träume begleiten uns unser ganzes Leben. Einige erfüllen sich sofort. Andere erfüllen sich nach langer Zeit. Manche erfüllen sich nie. Was wäre ein Leben ohne Träume? Was wäre ein Leben ohne die Hoffnung, dass irgendwann ein Traum in Erfüllung geht?

Begleitet mich von der Geburt meines Traumes namens „Kreuzfahrt“ bis hin zu seiner Erfüllung. Begleitet mich in eine Zeit, in der Smartphones gerade auf den Markt kamen, mobiles Telefonieren ein kleines Vermögen kostete und der Begriff Glasfaseranschluss noch wie ein Fremdwort klang. Begleitet mich in eine Zeit, in der auch bei AIDA viele Dinge anders abliefen und man das Handy – sofern vorhanden – während der Reise einfach im Kabinensafe liegen lassen konnte.

Kurzum, begleitet mich in eine Zeit, in der die (AIDA)Welt noch eine andere war. Ich nehme euch mit auf eine Reise mit vielen Überraschungen, Irrtümern und Anfängerfehlern. Nur um einige Dinge vorab zu nennen, ein Sekt-Buffet war plötzlich unauffindbar, die Meerjungfrau in Kopenhagen verschwundenen und ein Feuerlöschboot kam in Kiel zum Einsatz. Aber der Reihe nach.

Ein Traum wurde geboren

Das passierte am 5. Dezember 1971, ich war ein 9jähriges Mädchen und habe stolz meinen Eltern erklärt, dass ich in den Ferien mit einem Schiff fahren möchte. Ein Kinderwunsch, der mich aber die nächsten 40 Jahre begleitet hatte.

Im Fernsehen wurde der erste Teil des „Seewolf“ gezeigt, die Verfilmung eines Romans von Jack London. Er spielt auf dem Schoner „Ghost“, einem Robbenfänger.

Anfang 1977 bekam der Traum neue Nahrung. Diesmal war es die DDR-Fernsehserie „Zur See“, der Ort des Geschehens war ein Frachtschiff. Ende 1981 dann ein weiterer Serienstart, das „Traumschiff“ stach in See.

Drei Fernsehserien, die auf drei verschiedenen Schiffstypen spielten. Trotzdem war ich mir sicher: Mein großer Traum ist es, mit einem Schiff über den Ozean fahren, das Meer riechen und spüren, die unendliche Weite erleben, fremde Länder und Kontinente entdecken. Aber es war nur ein Traum, von dem ich damals dachte, dass er sich nie verwirklichen lässt. Nicht in der DDR.

Zehn Jahre nach der ersten Ausstrahlung des Traumschiffes sind die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik wieder vereinigt. Die Fernsehreihe gab es noch immer. Und es gibt sie auch heute noch. So wurde ich immer wieder an meinen Traum erinnert. Er war noch nicht ausgeträumt.

Zum Jahreswechsel 2009/2010 war das Traumschiff zu Besuch in den Emiraten und Kanada. Immer wieder drängte sich eine Frage auf: Muss es ein Traum bleiben?

Vor der Reise…

Wie alles begann

Seit 1996 gab es ein deutsches Kreuzfahrtschiff, erst hieß es AIDA, später dann AIDAcara. Weitere Schiffe folgten, sie hatten einen Kussmund am Bug und wurden Clubschiff genannt. Die Stimme in meinem Kopf wurde lauter: Los, tue endlich was! Willst du ewig nur träumen! Du hast nichts zu verlieren! Vielleicht träumt noch jemand denselben Traum, finde die Person! Los, mach schon! Da steht das Telefon! Nimm es! Verdammt, nimm es endlich in die Hand und………

Ich tat es, fragte Freundinnen und Bekannte nach den Urlaubsplänen. Sie hatten noch keine. Ich fragte konkret nach Urlaub auf dem Schiff. Ihre Antworten: „Dafür bin ich zu jung“ oder „Ich gehe auf kein Schiff“. Eine Freundin sagte: „Vielleicht“. Ein Fünkchen Hoffnung. Ich versprach mich über die Möglichkeiten zu informieren.

Im Reisebüro

Die Beraterin fragte nach meinen Wünschen. „Wir möchten eine Kreuzfahrt probieren“. Sie fragte nach meinen konkreten Vorstellungen. Tja, die hatten wir nicht. Entsprechend einfach war meine Antwort: nur wenig Tage und Anreise mit der Bahn.

Die Reiseberaterin fragte weiter. Wann möchten sie reisen? Wohin möchten sie reisen? Welche Ausstattung erwarten sie? Von wo möchten sie ablegen? Möchten sie in einer Innen-, Fenster- oder Balkonkabine wohnen? Fragen, auf die ich keine Antworten hatte. Daraufhin erhielt ich einen Katalog von AIDA. Empfehlungen oder Tipps, Fehlanzeige! Doch genau das hatte ich als künftiger Kreuzfahrtneuling erwartet. Diese Internetseite von Daniel gab es zu der Zeit noch nicht – leider!

Mein Tipp zur Buchung im Reisebüro:
Die Vermittlung von Kreuzfahrten bietet nahezu jedes Reisebüro an. Aber nicht jedes Reisebüro hat Erfahrung auf diesem Gebiet. Verzichtet dort auf eine Buchung, wenn der Mitarbeiter nicht kompetent erscheint (z.B. ständig nachfragen muss).

Übrigens, die Preise sind überall gleich, auch wenn manche Werbung etwas anderes suggeriert. Wer genau weiß, was er buchen möchte, kann dies auch ganz ohne Reisebüro tun, z.B. über den Partnerlink auf dieser Seite ;-)
Partnerlinks im Überblick (Danke!)

Qual der Wahl

Ich machte es mir mit dem Katalog, heißem Kakao und Kuscheldecke auf dem Sofa gemütlich. Die Broschüre zog mich in ihren Bann. Ich war über die Vielfalt erstaunt und entdeckte auch einige Kurzreisen. Eine Tour Ende Mai 2010 gefiel mir besonders gut. Ich rief bei meiner Freundin an, sie war meiner Meinung. Ja, tatsächlich, zu der Zeit telefonierte man noch miteinander ;-). Wir gaben uns zwei Wochen Bedenkzeit, aber es blieb dabei. Der Urlaub wurde beantragt und genehmigt. Diesmal ging ich mit einem konkreten Buchungswunsch ins Reisebüro.

Gebucht

Ich habe es tatsächlich getan und für meine Freundin und mich eine Kurzreise mit der AIDAcara gebucht. Wir werden in Hamburg starten, gefolgt von einem Tag auf See, dann ein Anlauf in Oslo und Kopenhagen. In Kiel wird unsere Reise enden. Für 4 Nächte sollte uns eine Innenkabine genügen. Wir konnten zwischen 2 Kabinen auf Deck 4 und einer auf Deck 7 wählen. Wir entschieden uns für Letztere.

Nein, ich träumte nicht. Den Beweis in Form einer Buchungsbestätigung hielt ich schwarz auf weiß in den Händen. Sollte mein Traum wirklich wahr werden? Hoffentlich wird es kein Alptraum! Wie ist es, wenn man kein Land mehr sieht? Wird man seekrank? Wird die Innenkabine zu eng? Kommt man ohne Tageslicht zurecht? Zweifel auf der einen Seite, der Wunsch auf der anderen Seite. Der Wunsch war stärker. Die Zweifel blieben dennoch.

Meine 1. Kreuzfahrt mit AIDAcara - Die AIDAcara in Kiel

AIDAcara

Reisevorbereitung

Es waren genau drei Dinge, um die wir uns selbst kümmern mussten:

1. Bahnfahrkarte kaufen:
Klingt eigentlich einfach. Aber der Fahrkartenkauf hat so seine Tücken. Die Angestellte am Schalter konnte überhaupt nicht verstehen, dass uns 6 Minuten zum Umsteigen in Hannover zu wenig sind. Ich erinnere mich noch gut an ihr Kopfschütteln, weil wir freiwillig eine Wartezeit in Hannover auf uns nahmen.

Meine Tipps für Bahnreisende:
Plant genug Zeit zum Umsteigen ein! Die schnellste Verbindung ist nicht immer die Beste. Bei der Reiseauskunft auf www.bahn.de kann man die Umsteigezeit für jeden Bahnhof separat festlegen.

Vergleicht die Preise!
Mitunter kann ein Ticket zum Sparpreis günstiger sein, als das Rail & Cruise Ticket (bis/ab deutschem Hafen) von Aida. Die günstigste Variante für ein Ticket von AIDA liegt bei 65,00 € pro Strecke (Stand 11/2022). Weitere Informationen hier:
An- & Abreise mit der Bahn bei AIDA

2. Das Schiffsmanifest online ausfüllen:
Zum Glück durfte ich das in meiner Mittagspause erledigen. Einen Computer, geschweige denn Internetanschluss hatte ich zu Hause nicht.

3. Koffer packen:
Bzw. sich Gedanken über den Inhalt machen. Das wurde zu einer Herausforderung. Kleidervorschriften gab es nicht, trotzdem standen wir vor einem Schrank voll mit „nichts anzuziehen“ ;-). Am Ende schafften wir die Packerei tatsächlich ohne Einkaufsbummel.)

Reiseunterlagen

Nach einem Anruf vom Reisebüro konnte ich den Feierabend kaum erwarten, um die Unterlagen abzuholen.

Was ich dann einige Stunden später ausgehändigt bekam, versetzte mich in Erstaunen. Es war ein dicker und schwerer Brief, für den ein normaler Briefumschlag nicht mehr ausreichte. Drinnen waren die Reiseunterlagen, aber nicht nur. Mit dabei war eine Ausflugsbroschüre, in der jeder einzelne Ausflug inklusive Dauer und Preis beschrieben war. Sie enthielt auch allgemeine Informationen zum Land und zum Hafen. Ebenfalls mit dabei war noch eine Schiffsbroschüre und ein Heftchen mit Wellness-Angeboten. Vorfreude pur! Schade, diese Briefe wurden im Laufe der Zeit immer dünner, inzwischen erhält man lediglich eine E-Mail.

Endlich Urlaub

Am letzten Arbeitstag fragten mich die Kollegen, ob ich tatsächlich zu zweit in einer 14 m² Kabine ohne Fenster Urlaub machen möchte? Ja, ich möchte! Sie wiesen mich darauf hin, dass ich nicht nach Haus kann, wenn es mir nicht gefällt. Auch das war mir bewusst! Die Vorfreude hatte längst die Oberhand gewonnen, ich zählte bereits die Tage und Stunden.

Beginn der Kreuzfahrt – 23. Mai 2010, Pfingstsonntag

Anreise, Transfer und Check-In

Endlich! Nur noch eine Zugfahrt mit zweimal Umsteigen trennte uns von unserer ersten Kreuzfahrt. Die Bahnfahrt nach Hamburg verlief reibungslos. Im Hauptbahnhof mussten wir uns erst orientieren, der Ausgang Kirchenallee war aber schnell gefunden und der Stand für die Kofferabgabe ebenfalls. Nach einem kleinen unfreiwilligen Umweg fanden wir auch den ZOB. Wir waren trotzdem zu früh. Direkt neben den Bussteigen war ein großes gelbes M zu sehen, so gab es noch einen Kaffee vor dem großen Abenteuer. Nein, eigentlich waren wir ja schon mittendrin in unserem Abenteuer.

Der erste Bus fuhr ab, als alle Plätze besetzt waren. Im zweiten Bus fanden auch wir einen Platz. Die Fahrt zur Hafencity dauerte nicht lang. Der Bus hielt direkt vor einigen bunten Seecontainern, die als Terminal dienten. Nur wenige Minuten später hielten wir unsere Bordkarten in den Händen. Außerdem bekamen wir einen kleinen Decksplan und das Tagesprogramm. Wir mussten nur noch mit dem Handgepäck durch die Sicherheitskontrolle. Alles erledigt, jetzt fing der Urlaub wirklich an.

Bordkarte
Die erste Bordkarte

AIDAcara

Ein Bordfotograf machte ein Begrüßungsfoto und dann standen wir vor ihr, der AIDAcara, unserem Hotel für die nächsten 4 Tage: 194 m lang, 28 m breit und 11 Decks hoch. Auf 4 Decks befanden sich 590 Gastkabinen, eine davon bewohnten jetzt wir.

„Das Schiff ist ja riesig“, sagte ich zu meiner Freundin. Ein Offizier hörte dies und antwortete. „Das ist unsere Kleinste“. Kleinste? Das war sicher ein Scherz!

AIDAcara im Hafen von Lanzarote 2019

AIDAcara im Hafen von Lanzarote 2019

Erste Schiffserkundung

Mithilfe des Deckplans besichtigten wir das Schiff. Die Orientierung fiel uns ziemlich schwer. Wo waren wir gerade? Auf welcher Etage? Vorn oder hinten? Ach nein, ab jetzt hieß es ja Deck, Bug und Heck. Die Zimmer waren noch nicht bereit. Schon wieder falsch, Kabinen waren natürlich gemeint. Wo waren nochmal die Toiletten? Beim Restaurant müsste es doch eigentlich welche geben? Und auch auf dem Pooldeck? Gab es nicht, beim ersten Schiffsbau von AIDA war offensichtlich noch nicht alles baulich optimal gelöst. Wir wurden nach langem Suchen trotzdem fündig.

Als Nächstes interessierte uns die Barkarte. Meine Freundin bestellte sich ein Glas Sekt, mein Urlaub begann mit Sex on the Beach.

Video von Kreuzfahrt-Trend.TV (2019)

Unsere Kabine

Ein „Pling“ aus den Bordlautsprechern ertönte gefolgt von der Durchsage, dass die Kabinen nun bezugsfertig sind. Den Weg dorthin hatten wir schon erkundet und unser Gepäck stand bereits vor der Tür. Die Kabine entpuppte sich als recht klein aber zweckmäßig. Die getrennt stehenden Betten waren im rechten Winkel angeordnet, perfekt. Das war also unser Quartier für die nächsten Tage, eine Innenkabine im hinteren Drittel auf Deck 7. Ein Wasserspender war nicht weit entfernt und nach geschätzt nur 15 Metern gelangte man auf ein kleines Sonnendeck direkt am Heck des Schiffes.

Blick in unsere Innenkabine
Blick in unsere Innenkabine

Tipp von Daniel:
Worauf Du bei der Auswahl Deiner Kabine achten solltest, erkläre ich Dir hier:
Lage der Kabine - Meine Tipps

Ablegen

Nach dem Auspacken gingen wir auf „unseren Balkon“, so nannten wir liebevoll das kleine Sonnendeck am Ende des Decks. Von hier konnten wir das Auslaufen beobachten. Wow, sogar Musik wurde über die Bordlautsprecher gespielt! „Orinoco Flow“, der Titel passte. Den folgenden Instrumentaltitel kannten wir nicht, hörte sich aber auch gut. An den Landungsbrücken und am Elbufer standen winkende Menschen. Wir hatten einen guten Blick auf die Großbaustelle der Elbphilharmonie, während die Cara langsam elbabwärts Richtung Nordsee steuerte. Was für eine tolle Verabschiedung!

Blick auf Hamburg
Blick auf Hamburg

Marktrestaurant

Wir mussten nur eine Treppe hoch, um zum Marktrestaurant zu gelangen. Einen Tisch fanden wir in Fensternähe. Die Auswahl am Buffet war für uns vollkommen überwältigend. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Also quälten wir uns. Freiwillig! Einmal, Zweimal……. dann schloss das Restaurant ;-).

Poolparty

Begrüßung, Sektbuffet, Show, Party und Lasershow waren angekündigt. Entscheiden mussten wir uns nicht, es sollte alles nacheinander stattfinden. Das Sektbuffet war bereits aufgebaut. Über die Länge von mehreren Tischen, von den Gästen bereits umlagert, war das Wort AIDA aus Sektgläsern aufgebaut. Den ersten Ansturm wollten wir abwarten. Gedacht, getan. Kurz darauf hörten wir die magischen Worte: „Sie haben Urlaub!“. Anschließend schlugen wir die Richtung zum Sektbuffet ein. Wo war das nochmal? Hier musste es sein! Trotzdem, es war nicht zu sehen. Das kann doch nicht verschwinden? Es konnte! Anfängerfehler, wir hätten uns nicht soviel Zeit lassen dürfen.

Während wir uns die Sail Away Show „Earth, Wind und Fire“ ansahen, schipperte die Cara noch immer auf der Elbe Richtung Cuxhaven und bot den Zaungästen ein schönes Fotomotiv. Der Abend fand mit einer Lasershow seinen Abschluss. Was es alles so auf dem Schiff gab. Unglaublich! Der Abend war noch nicht vorbei, die anschließende Poolparty fand trotzdem ohne uns statt.

Lasershow auf dem Pooldeck
Lasershow auf dem Pooldeck

24. Mai 2010 – Seetag

Nachdem ich halbwegs wach war, hielt es mich nicht mehr in der Kabine. Waren wir inzwischen auf dem offenen Meer? Rundum nur Wasser, doch ich wollte es sehen! Allerdings, gesehen habe ich nicht viel. Das Grau des Himmels vermischte sich ansatzlos mit der Farbe des Meeres. Gut sicht- und hörbar war die Heckwelle der Cara. Ein eintöniges lautes Rauschen, aber auch ein schöner und beruhigender Ausblick. Mit diesen Eindrücken ging es zum Frühstück. Auch am Morgen war das Angebot viel zu groß.

Seenotrettungsübung

Gut gestärkt kamen wir der einzigen Pflicht nach und gingen zu unserer ersten Seenotrettungsübung. Für den nötigen Respekt sorgten nicht nur die Menschen mit angelegten Rettungswesten, auch die eindringliche Stimme aus dem Bordlautsprecher tat ein Übriges. Den Weg zur Musterstation hatten wir uns schon am Anreisetag angesehen.

Wir waren pünktlich, andere Gäste wurden ausgerufen. Peinlich so etwas! Und unnötig. Die Bordfotografen machten ein letztes Foto von jedem Passagier. Kein Land in Sicht, die Wellen begannen einen sanften Tanz und zwangen uns unmerklich ihren Rhythmus auf. Die Sicht war schlecht, die Luft kühl. Der Seenebel wurde dichter. Die Szenerie erinnerte mich an den Seewolf. Jeden Moment könnte die Ghost aus dem Nebel auftauchen. Das Ambiente stimmte.

Rettungsboote von AIDAcara
Rettungsboote von AIDAcara

Erholung auf See

Die Sonne kämpfte tapfer gegen den Seenebel. Mittags hatte sie es geschafft und den Sieg errungen. Mit den bunten Decken aus der Kabine schlugen wir die Richtung zum kleinen Sonnendeck ein und fanden noch einige freie Liegen. Eingekuschelt und mit der Sonne im Gesicht, so ließ es sich aushalten.

Die automatische Schaukel machte schläfrig. Wir wehrten uns nicht dagegen. Während wir uns einen Mittagsschlaf gönnten, verzierte die Natur das Meer mit hübschen weißen Schaumkrönchen. Manchmal zauberte ein Sonnenstrahl winzige Regenbogen genau dorthin. Eine Augenweide. Eine Wellnessbehandlung ergänzte das optische Angebot. Andere geben viel Geld für Kosmetik aus, wir bekamen das Meersalzpeeling gratis.

Mittagsschlaf auf dem Sonnendeck
Mittagsschlaf auf dem Sonnendeck

Seegang

Richtig, es passierte genau das, wovor wir am meisten Angst hatten: Seegang! Die Nordsee machte sich einen Spaß daraus zu zeigen, was sie so drauf hat. Beinahe minütlich steigerte sich der Tanz des Meeres, bis schließlich Wellen von 7 bis 8 Metern Höhe an die Bordwand der Cara krachten. Aus der sanften Schaukel wurde ein Schleudergang. Was für eine erste Fahrt! Uns ging es gut. Keines der befürchteten Symptome trat bei uns auf.

Dafür standen wir vor einem anderen Problem. Die Gänge auf dem Schiff wurden zu einem Abenteuerparcours. Urplötzlich wurde der Weg steil. Wir kletterten einen Berg hinauf. Kurz darauf traten wir, ähnlich wie bei einer übersehenen Treppenstufe ins Leere. Bergauf, bergab und ständig wurden wir noch von der Seite geschubst. Anstrengend und unangenehm. Lustig hingegen war das Sitzen. Immer im Wechsel wurden wir von einer unsichtbaren Kraft in den Sessel gedrückt. Nur kurz darauf wirkte die Kraft in die entgegengesetzte Richtung und wir wurden mühelos leicht angehoben.

Mein Tipp bei Seegang:
Zum Thema Seekrankheit hat Daniel schon viele Informationen zusammengetragen. Weitaus mehr Respekt habe ich vor der Unfallgefahr, die damit einhergeht. An die Füße gehört festes Schuhwerk! Es ist nicht der Zeitpunkt für Eitelkeiten. Außerdem hat jeder mit sich selbst zu tun, es fällt also nicht auf, wenn ihr mit Wanderschuhen ins Restaurant geht.

Tipp von Daniel:
Du hast Angst, Seekrank zu werden? Das geht vielen so! Allerdings ist die Angst meist unbegründet:
Ausführliche Infos rund um Seekrankheit

Beim Abendessen freuten wir uns über die reichlich freien Fenstertische im Restaurant. Das Buffet erwies sich als Herausforderung. Es fehlte die dritte Hand zum Festhalten. Immer wieder haben wir respektvoll die Kellner bestaunt. Wie machen die das? Scheinbar ohne größere Schwierigkeiten trugen sie Berge mit Tellern und Tabletts mit Gläsern, räumten Tische ab und halfen auch einigen Gästen, das Gewünschte an den Tisch zu bringen.
Auch im Theater war die Zahl der Gäste übersichtlich. Das riesige Theater, das sich über zwei Decks erstreckte war nur zur Hälfte gefüllt. Wieder waren wir überwältigt von den Möglichkeiten, die ein Kreuzfahrtschiff bietet. Vor der Vorstellung wurden wir um Verständnis gebeten, dass das Showensemble nur im Sitzen agiert und auf Tanzeinlagen verzichtet. Wir hätten auch Verständnis gehabt, wenn man die Show komplett abgesagt hätte.

Nach der Vorstellung erreichten wir langsam den Oslo-Fjord. Dem Wind ging die Puste und dem Meer die Kraft aus. Es wurde müde, genau wie wir.

25. Mai 2010 – Oslo

Einlaufen in Oslo

Ich schlich mich leise aus der Kabine. Ein herrlicher, aber auch kühler Morgen. Glücklicherweise war ich früh wach, sonst hätte ich die märchenhafte Kulisse des Oslo-Fjords verpasst.

Der Blick auf das Schraubenwasser wirkte wie bereits am Tag zuvor entspannend. Ohne spürbare Schiffsbewegung glitt die Cara der norwegischen Hauptstadt entgegen. Auch das war eine Premiere für uns. Bisher ging es immer gen Süden.

Anfahrt durch den Oslofjord
Anfahrt durch den Oslofjord

Langsam kam ein weißes flaches Gebäude in Sicht, das Opernhaus von Oslo. Die Fassade wurde fast ausschließlich aus Glas und weißem italienischen Carrara-Marmor gebaut. Für mich sah es wie frisch gefallener Schnee aus. Das Gebäude war vom Schiff gut zu erkennen. Es soll an einen treibenden Eisberg erinnern. Da wollten wir lieber nicht drüber nachdenken.

Opernhaus in Oslo
Opernhaus in Oslo

Keine 100 Meter vor der Oper schwamm ein seltsames Teil im Wasser. Hatte der Eisberg etwa gekalbt? Beim näheren Hinsehen waren es Glasflächen, die ineinander verkeilt schienen. Dieses Kunstwerk liegt seit Mai 2010 im Hafenbecken. Das hatte man mit Sicherheit extra zu unserer Ankunft dort platziert ;-). So trägt die Glasskulptur auch den Namen „Sie lügt“.

Etwas später waren es dicke Festungsmauern und Kanonen, die in unser Gesichtsfeld kamen. Es war die Festung Akershus, dort legten wir auch an.

Skulptur vor dem Opernhaus (Bild vom Juni 2022)
Skulptur vor dem Opernhaus (Bild vom Juni 2022)

Ausflug

Eine weitere Premiere wartete auf uns, der erste Landgang. Diesen Ausflug, eine Panoramafahrt mit Besuch der Holmenkollen-Sprungschanze hatten wir bereits vor der Reise gebucht. Die leuchtend orangefarbenen Tickets lagen bei unserer Ankunft in der Kabine. Wir begaben uns zu dem dort angegebenen Treffpunkt. Kurze Vollständigkeitskontrolle, und los ging‘s. Ein Scout vorneweg, wir folgten wie die Lemminge durch das Treppenhaus und gingen gemeinsam zum Bus.

Landkrank

Bis zu jenem Moment, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, glaubte ich, den Seegang gut überstanden zu haben. Ähnlich einem Zustand von Trunkenheit hatte ich Mühe, mich unauffällig fortzubewegen. Ohne erkennbaren äußeren Einfluss schwankte der Boden, und zwar ziemlich heftig. Erst nachdem der Bus einige Kurven gefahren war, ging es mir wieder besser. Was war das denn für ein Anfall? Landkrank? Gibt es so was?

Holmenkollen-Sprungschanze

Zunächst war die Holmenkollen-Sprungschanze unser Ziel. Bei diesem Stopp hatten wir eine schöne Aussicht auf Oslo, den Fjord und die Umgebung. Nicht nur das, wir hatten auch genau die Sicht, die die Sportler neben der Anlaufspur haben, wenn sie sich zum Absprung bereit machen. Eine enorme Höhe, von der sich die Athleten wie Adler in die Lüfte erheben.
Holmenkollen-Sprungschanze

Holmenkollen-Sprungschanze

Mein Tipp für Adrenalin-Junkies:
Stürzt euch selbst 130 Meter in die Tiefe! Keine Skier dabei? Macht nichts, geht einmal durch das Skimuseum (Eintritt). Nein, dort gibt es keine alten Skier zum Ausleihen ;-). Es ist der Weg zur Zip-Line und ihr könnt quasi hängend abspringen. Doch nicht? Dann vielleicht vom Sprungturm abseilen? Beides ist möglich. Tickets gibt es hier:
https://kollensvevet.gifty.no/

Tipp von Daniel:
Ausführliche Infos zu Oslo & Sehenswürdigkeiten, etc. findest Du hier:
Oslo auf eigene Faust

Tipps rund um Ausflüge in Oslo hat Marion hier für Dich zusammengestellt:
Ausflugstipps Oslo

Panoramafahrt

Unsere Busfahrt führte durch das Stadtzentrum, vorbei am Parlamentsgebäude, der Universität, dem Theater und dem Schloss. Fotos davon gibt es leider nicht. Einer von vielen Anfängerfehlern, ich habe daraus gelernt. Heute ist die Kamera fast immer griffbereit. Damals war das anders.

Trauer

Beim Schreiben gehen meine Gedanken in eine ganz andere, traurige Richtung. Gut ein Jahr nach unserem Besuch hat der Rechtsradikale Anders Behring Breivik zunächst eine selbst gebaute Autobombe in der Innenstadt von Oslo gezündet. Sind wir damals dort entlang gefahren? Ich weiß es nicht. Anschließend richtete Breivik auf der Insel Utøya ein Blutbad an. Ein Anschlag, der mich auch heute noch immer fassungslos macht.

Ausflugsbuchung

Zurück auf dem Schiff erfuhren wir von dem nächsten dummen Anfängerfehler. Ängstlich und skeptisch wie wir vor der Reise waren, hatten wir nur diesen einen Ausflug gebucht. Abwarten war unsere Devise. Vielleicht klappt das mit den Tickets nicht, oder die Organisation solcher Reederei-Ausflüge ist nichts für uns. Nun, unser Misstrauen wurde bestraft, für uns war kein passender Ausflug in Kopenhagen mehr verfügbar. Ein Besuch bei der Meerjungfrau sollte unbedingt im Programm integriert sein. Die Scoutine tröstete uns und meinte, die Meerjungfrau ist fußläufig zu erreichen, ganz einfach nur am Ufer entlang gehen. Man kann sie nicht verfehlen.

Mein Tipp für Ausflugsbuchungen:
In myAida gibt es zu jedem Ausflug eine Ampel, die anzeigt, ob noch ausreichend freie Plätze vorhanden sind. Spätestens wenn diese Ampel auf Gelb schaltet, solltet ihr den Ausflug buchen.

Wichtig dabei:
Bei Aida ist der Ausflug erst dann reserviert, wenn er auch bezahlt ist. Nur das Legen in den Warenkorb löst keine feste Buchung aus.

Tschüss Oslo…

Als wir Oslo verließen, konnten wir noch einen Blick auf die beeindruckende Festung Akershus werfen. Schade, dass die Zeit dafür nicht reichte. Da war die Sehenswürdigkeit direkt neben dem Schiff und konnte nicht erkundet werden. Es sollte genau 12 Jahre dauern, bis sich eine neue Gelegenheit ergab. Oslo ist definitiv ein Ziel, wo nur ein paar Stunden Landgang nicht reichen.

Aber auch Schönes passierte in Oslo. Wenige Stunden bevor das erste Halbfinale des 55. Eurovision Song Contest begann, verließen wir Oslo. Beim Finale waren wir schon wieder zu Haus und konnten am Fernseher miterleben, wie Lena Meyer-Landrut den Gesangswettbewerb für Deutschland gewann.

Blick vom Schiff auf die Festung Akershus
Blick vom Schiff auf die Festung Akershus

26.05.2010 – Kopenhagen

Heute hatten wir also keinen gebuchten Ausflug, somit brauchten wir keinen Wecker. Ausschlafen war dennoch nicht möglich. Die Cara weckte uns geräuschvoll beim Anlegen. Für ein gemütliches Frühstück war reichlich Zeit.

Die kleine Meerjungfrau

Wir sollten nur immer am Wasser entlang gehen, so der Tipp der „Scoutine“ gestern. Gut, machten wir. Eine Meerjungfrau am Ufer sahen wir nicht.

Uns kamen Gäste vom Schiff entgegen. Prima Sache, diese Schlüsselbänder (Lanyards). So kann man andere Kreuzfahrt-Gäste an Land schnell erkennen. Wir blieben lieber unerkannt und nutzten die Bänder nur an Bord. Meine Freundin sprach das Ehepaar freundlich an und erkundigte sich nach dem Weg. Beide ballten das Gesicht zur Faust, sagten mürrisch „Die ist weg“ und gingen weiter. Noch jemand mit Schlüsselband kam uns entgegen, also noch ein Versuch. Hier lautete die Empfehlung, dass wir uns den Weg hätten sparen können. Taten wir dann auch und folgten dem Weg, den die meisten Menschen einschlugen.

Kleine Meerjungfrau in Kopenhagen

Anmerkung von Daniel: Bei unserem Besuch im September 2016 war sie wieder da… ;-)

Schloss Amalienborg

So erreichten wir das Schloss Amalienborg, dass sich im Besitz der dänischen Königsfamilie befindet. So wohnt also eine Königin und ihre Familie. Im Mittelpunkt des Schlossplatzes steht unübersehbar eine Reiterstatue von Friedrich dem V. Auf einer Achse mit der Statue ist die Marmorkirche, offiziell heißt sie Frederiks Kirke (Frederikskirche). Zur anderen Seite der Achse schaut man direkt auf die königliche Oper, die auf der anderen Seite des Hafenbeckens steht. Zwischen dem Schlossplatz und dem Hafenbecken lädt eine Gartenanlage zum Verweilen ein. In deren Mitte zieht ein runder Springbrunnen mit einer imposanten Fontäne die Blicke auf sich. Er wird von vier Bronzesäulen gesäumt.

Nach einer Schlossbesichtigung stand uns nicht der Sinn. Als wir weiter bummeln wollten, fiel uns vor einem Eingang eine Menschenansammlung auf. Was war da los? Ein Polizist war im Anmarsch und wir beinahe schon beim Abmarsch. Mit der Polizei wollten wir nun wirklich nichts zu tun haben. Merkwürdigerweise waren alle ganz entspannt und bildeten weisungsgemäß eine Gasse. Wir blieben und hatten das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Es begann die Wachablösung, die einmal täglich stattfindet.

Wieder auf dem Schiff brauchten wir einen heißen Kaffee. Der war schnell gefunden, aber auch der lecker aussehende Blechkuchen, Torten, Sahne und vieles mehr. Eben all die Dinge, die man mit nach Hause nehmen kann, ohne sie in den Koffer packen zu müssen. Traurig, denn Koffer packen mussten wir jetzt auch. Die Zeit verging wie im Flug. Vorher stand aber noch ein Besuch im Fotoshop auf dem Plan.

Brunnen nah am Schlossplatz
Brunnen nah am Schlossplatz

Tipp von Daniel:
Ausführliche Infos zu Kopenhagen & Sehenswürdigkeiten, etc. findest Du hier:
Kopenhagen auf eigene Faust

Reiterstatue von Friedrich dem V.
Reiterstatue von Friedrich dem V.

Bilder

Als Erstfahrer haben wir von den Angeboten an Bord reichlich Gebrauch gemacht. Jedes Foto, dass die Bordfotografen gemacht haben, wurde ausgedruckt und an großen Wänden ausgestellt. Es lag jetzt an uns, unsere Bilder zu finden, zu begutachten und zu kaufen oder eben auch nicht. Unsere Beute konnte sich sehen lassen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Mein Tipp für den Fotokauf:
Heute werden die Bilder natürlich nicht mehr ausgedruckt. Man bestellt sie sich am Fotokiosk (ein Automat) und kann zwischen digital und Papier wählen.

Farewell

Haben wir zu Beginn der Reise schon gestaunt, beim letzten Abendessen staunten wir noch mehr. Es gab tatsächlich Hummer. Obwohl es eine Feiertagsreise war, hatten wir das nicht erwartet. Was mag es dann erst zu Weihnachten geben? Kunstvolle Schnitzereien schmückten das Buffet. Was man aus Obst und Gemüse alles zaubern kann! Oder waren es gut gemachte künstliche Attrappen? Ich weiß, es gehört sich nicht, aber ich musste eines dieser Kunstwerke mit den Fingern berühren. Oh, die waren tatsächlich echt!

Obstschnitzereien

Obstschnitzereien

27.05.2010 – Kiel

Es war stockdunkel als der Wecker klingelte. Noch im Halbschlaf war mir nicht gleich klar, dass ich mich in einer Innenkabine befand. So ging ich neugierig auf das Pooldeck und war enttäuscht. Da war kein Buffet, auch nichts Anderes. Nirgends wuselte die Crew herum. Ein ganz gewöhnlicher Morgen. Nach Überraschung sah das nicht aus.

Einmal wach, nutzte ich die Zeit für einen Morgenspaziergang rund um das Pooldeck. Schon schade, dass die Reise bereits zu Ende ging. An der Backbordseite kam das Marine-Ehrenmal von Laboe in Sicht. Es soll an die gefallenen Seeleute der beiden Weltkriege erinnern. Der Hafenlotse war bereits auf dem Weg zur AIDAcara.

Die Durchsage des Kapitäns brachte Licht ins Dunkel. Diesmal war die Premiere auf Seiten des Schiffes. Die 14jährige AIDAcara hatte ihren Erstanlauf in Kiel. Das Schiff selbst war schon einmal dort, 1996 zur Jungfernfahrt noch unter dem Namen Aida ohne den Zusatz Cara.

Marine-Ehrenmal von Laboe

Marine-Ehrenmal von Laboe

Erstanlauf AIDAcara

Auf Höhe des Leuchtturms Friedrichort bekamen wir plötzlich Geleit. Ein Feuerlöschboot gesellte sich zu uns und zeigte, was es so alles kann. Das Wasser schoss eindrucksvoll aus allen Rohren. Die Sonne malte noch einige Regenbögen dazu. Das war schon ein beeindruckendes Schauspiel. Ein Empfang, den alle Kreuzfahrtschiffe erleben dürfen, wenn sie das erste mal in Kiel anlegen.

Wir gingen zum letzten Frühstück und verließen das Schiff. Der Transfer war wieder gut organisiert und die Bahn fuhr pünktlich.
Natürlich hatten wir auf der Heimfahrt nur ein Thema.

Empfang zum Erstanlauf der AIDAcara
Empfang zum Erstanlauf der AIDAcara

Rückblick

Traum oder Alptraum? Es war ein Traum, Essen, Unterhaltung, Organisation, eben einfach alles. Dass man kein Land mehr sieht, hat uns nicht gestört. Seekrank sind wir nicht geworden, die Innenkabine war weder zu eng noch zu dunkel. Wir waren nur zum Schlafen da. Nur das An- und Ablegen war nicht zu überhören und ersetzte morgens den Wecker. Wir wären gern noch ein paar Tage geblieben.

Dumm gelaufen

Aber es war auch Negatives passiert. Ich habe mich infiziert. Fast aktuell möchte man meinen, denn der Name des Virus begann mit dem ersten Buchstaben im griechischen Alphabet und hieß Aida. Auch ein wirksames Medikament dagegen war noch nicht gefunden. Es gab nur ein relativ teures und zeitaufwändiges Heilmittel namens „Kreuzfahrt“, das vorübergehend gegen die Symptome hilft. Mit diesem Virus lebe ich nun schon seit fast 13 Jahren und verspüre keine Besserung.

Tipp von Daniel: Kreuzfahrtberater
Auf einer Seite findest Du übersichtlich jeden Menge Tipps für Deine Reisevorbereitung:
Zum Kreuzfahrtberater

Was würde ich heute anders machen?

Ich würde nicht mehr im Reisebüro buchen. Das Prozedere war mir zu umständlich: Hingehen zum „Beratungsgespräch“, zum Buchen, zum Unterschreiben (Technik funktionierte erst nicht) und zum Reiseunterlagen abholen. Mit der Beratung war ich nicht wirklich zufrieden. Das war aber 2010. Wenn ich heute ein gutes Reisebüro in der Nähe hätte, würde ich die Dienstleistung in Anspruch nehmen. Die Büros haben es sehr schwer, sich auf dem Markt weiter zu behaupten.

In dem Zusammenhang noch eine Bitte:
Wenn ihr mit der Beratung zufrieden gewesen seid, bucht die Reisen bitte auch dort. Sich zu Hause an den Rechner setzen und einen Anbieter suchen, der vielleicht ein kleines Bordguthaben dazu gibt, ist einfach unfair.

Ich würde die Kreuzfahrt auch nicht mehr komplett verplanen. Wir waren bestrebt, in der kurzen Zeit so viel wie möglich von den Angeboten auszuprobieren. Die Erholung war dadurch zur Nebensache geworden. So hatten wir einen vollen Terminkalender und mussten die Uhr stets im Blick haben. Im Endeffekt war das mehr Stress als an einem Arbeitstag.

Fazit

Zu Hause angekommen, hatte ich viel zu erzählen, viele Fotos zum Betrachten und viele neue Ideen. Ideen, na, wofür wohl? ;-). Richtig, für eine weitere Reise auf dem Meer.

Ich sage euch, wo die Idee hinführte: Mit dem Mauszeiger auf einen Button, auf dem das Wort „BUCHEN“ stand.

Tipp: Kreuzfahrt-Coach Newsletter

In meinem kostenlosen Kreuzfahrt-Coach-Newsletter findest Du z. B. Hinweise auf ausgewählte Kreuzfahrt-Angebote, neue Artikel hier im Blog, Reisetipps, Links zu interessanten Veröffentlichungen rund um das Thema „Kreuzfahrt“ und vieles mehr.

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Marion - Die Gastautorin (MK)

Hallo, ich bin Marion, komme aus Sachsen-Anhalt und bin beruflich in der
Buchhaltung zu Hause.

Meine erste Kreuzfahrt habe ich im Mai 2010 gemacht. Die Skepsis war damals groß. Deshalb war es zunächst nur eine Kurzreise zum Ausprobieren. Aber Orkan und starker Seegang auf dieser Tour konnten mich nicht davon abhalten, weitere Reisen zu buchen. Inzwischen sind es weit über 20 Reisen mit einem Kreuzfahrtschiff.

Daniel, den ich durch die sozialen Netzwerke kennengelernt habe, bat mich, einige meiner Reiseerlebnisse in seinem Blog zu veröffentlichen.

Autorenkürzel (MK) = Marion Koch

Gastautorin Marion Koch